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Serial Killer Index
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  SCHENK Hugo AUSTRIA ... ... ...

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Verdict/Urteil:
 
 

Hugo Schenk wurde am 11. Februar 1849 in Teschen/Cesky Têsin im heutigen Tschechien geboren. Sein Vater war dort Kreisgerichtsrat und entstammte somit dem mittelhohen Beamtenapparat, Sohn Hugo wurde standesgemäß auf die Artillerieschule geschickt. Schon mit 21 Jahren neigte der fesche Jüngling zur Hochstapelei: Er gab sich als russischen Fürst Wilopolsky aus (Version des Wiener Polizeihistorikers Harald Seyrl) oder als Fürst Winipolski (Version von Egon Erwin Kisch).
Ja mehr noch: Dieser russische Fürst werde von einem hinterhältigen Killerkommando verfolgt, das vom Zaren höchstpersönlich gedungen worden sei. Im Wiener Kriminalmuseum sind grafische Darstellungen von Hugo Schenk ausgestellt. Man erkennt einen schlanken, fast zarten Mann mit feinem, fast könnte man sagen: sanftem Gesicht und markantem schwarzem Schnurrbart.
Es gehörte wohl zur Strategie von Hugo Schenk, daß ihm jene Unberührtheit und Kälte niemand zutrauen würde, mit der er tatsächlich zu Werke ging.
Mit 32 Jahren - also 1882 - wurde er wegen Heiratsschwindel in Stein inhaftiert. Während der 1« Jahre im Gefängnis lernte er den wegen Diebstahls eingesperrten Karl Schlossarek kennen. Die beiden sollten sich in der Folge wunderbar ergänzen: der ausgeklügelte Tüftler auf der einen Seite, der affektgeladene Schlächter auf der anderen. Nach der Entlassung im Jänner 1883 komplettierte der Bruder Hugos, Karl Schenk, die Bande, deren Taten durch zahlreiche posthume Balladen und Moritaten zu schaurigem Ruhm gelangte. Hugo Schenk suchte noch im Jänner 1883 per Zeitungsinserat nach weiblichen Bekannten und lernte so das 34jährige Dienstmädchen Josefine Timal kennen. Er stellte sich ihr als Hermann Siegel, Bahningenieur zu Krakau vor, ließ sich von zwei Dienern - die anderen Mitglieder der Bande - begleiten und gab hinter vorgehaltener Hand zu erkennen, daß er ein russischer Fürst namens Winopolsky sei, den die Häscher des Zaren bedrohten.
Kein Wunder, daß der armen Pepi Timal diese Geschichten sehr imponiert haben. Der schnurrbärtige Bahningenieur Siegel versprach ihr die Ehe. Sie löste ihren Dienst in Wien auf, packte all ihre Wertgegenstände und ihr Sparbuch und fuhr mit ihrem geheimnisvollen Ehemann in spe auf Hochzeitsreise nach Krakau. Die Hochzeitsreise endete in einem böhmischen Ort namens Weißkirchen, und dort wieder in einer Schlucht namens Gevatterloch. Anläßlich einer Pause während der Landpartie vergewaltigte Hugo Schenk die unschuldige Pepi. Danach tauchte Schlossarek mit einem großen Stein auf; Schenk stopfte ihr ein Knebel in den Mund, Schlossarek fesselte ihre Hände und Beine. Schenk nahm ihr die Wertsachen ab und griff nach dem Sparbuch, das sie in ihrer Bluse trug. Dann banden sie der entsetzten Pepi den Stein um den Leib und versenkten sie im Gevatterloch. Schlossarek soll über die noch lebende Pepi Tikal gesagt haben: "Wie fuchtig sie uns angschaut hat!"
Nachforschungen betreffs des Verbleibens der unglücklichen Pepi Tikal waren - soweit die Kombinationen von Hugo Schenk - nur von einer Person zu befürchten: von deren Tante Katharine Timal, Dienstmädchen in Budweis. Also schrieb ihr der Bahningenieur Hermann Siegel, daß er deren Nichte geheiratet habe, und lud sie ein, mitsamt ihrem gesamten Hab und Gut auf sein Landgut nach Pöchlarn zu übersiedeln. Am 21. Juni 1883 kam Katharine Timal mit dem Zug in Wien an - mitsamt ihrem gesamten Hab und Gut. Ingenieur Siegel holte sie ab und fuhr mit ihr nach Krummnußbaum. Auf dem Weg zu seinem vermeintlichen Landhaus am Donauufer trat ihnen ein Fährmann entgegen, der willfährig seine Dienste anbot. Die Antwort "ja" von Hugo Schenk war das Zeichen. Der Fährmann Schlossarek würgte die bedauernswerte Kathi, doch sie konnte dem Würgegriff entkommen. Daraufhin schnitt ihr Hugo Schenk mit einem Schachtmesser Hals und Kehle durch. Die beiden nahmen ihr die Wertsachen und das Sparbuch mit der Einlage von 1.200 Gulden ab, banden um die Unglückliche einen Stein und versenkten sie in den tiefen Wogen der Donau. Tags darauf - nach der Behebung der Einlage - zeigte Hugo Schenk, daß er Nerven wie Drahtseile hatte: Er machte mit seiner Geliebten Emilie Höchstmann eine Landpartie nach Melk.
Offenbar hatte Hugo Schenk die beliebige Wiederholbarkeit seiner Methode und die Vorteile des Opferprofils "Dienstmädchen" (ohne Familienangehörige, ohne Erfahrungen mit Männern) erkannt: Schon sechs Wochen später erfolgte der Dienstmädchenmord Nummer 3. Das Opfer hieß Theresia Ketterl, der Ort hieß Lilienfeld und die Schlucht "Sternleiter". Die Umstände des Mordes variierten etwas; Harald Seyrl schreibt, daß Hugo Schenk anläßlich eines Picknicks der bemitleidenswerten Theresia mit einem Revolver das "russische Roulette" demonstrierte. Unbemerkt lud er den Revolver nach und forderte sie zum Spiele auf. Theresia Ketterl schoß sich selbst in die Schläfe. Übrig blieben nebst vielem Schmuck an die 1.400 Gulden.
Noch im Oktober 1883 war Dienstmädchen Nummer 4 im Visier. Sie hieß Rosa Ferenszi und ihre steinbeschwerte Versenkung erhielt vorerst zwei Monate Aufschub, weil sich beim Abheben ihrer Barschaft Verzögerungen ergaben. Am 28. Dezember war es endlich so weit. Schenk und seine Verlobte Rosa Ferenczi unternahmen einen Ausflug nach Preßburg. Bei der Wanderung längs der Donau nach Kittsee zertrümmerte der heimlich folgende Schlossarek der ahnungslosen Rosa mit einer Hacke die Schädeldecke; die Leiche wurde steinbeschwert in die Fluten der Donau geworfen. Die nächsten 800 Gulden waren erworben.
Am 10. Jänner wurde Hugo Schenk in der Wohnung Schlossareks verhaftet, einen Tag später erwischten die Behörden auch seinen Bruder und Karl Schlossarek. Hugo Schenk und Karl Schlossarek wurden zum Tod durch den Strang verurteilt und am 22. April 1884 im Hof Nr. 1 des Wiener Landesgerichtes hingerichtet - oder justifiziert, wie es die beschönigende Amtssprache damals verkündete. Einen Tag darauf erstellte der Scharfrichter die Rechnung über 141,20 Gulden.

Hugo Schenk wurde am 11. Februar 1849 in Teschen/Cesky Têsin im heutigen Tschechien geboren. Sein Vater war dort Kreisgerichtsrat und entstammte somit dem mittelhohen Beamtenapparat, Sohn Hugo wurde standesgemäß auf die Artillerieschule geschickt. Schon mit 21 Jahren neigte der fesche Jüngling zur Hochstapelei: Er gab sich als russischen Fürst Wilopolsky aus (Version des Wiener Polizeihistorikers Harald Seyrl) oder als Fürst Winipolski (Version von Egon Erwin Kisch).
Ja mehr noch: Dieser russische Fürst werde von einem hinterhältigen Killerkommando verfolgt, das vom Zaren höchstpersönlich gedungen worden sei. Im Wiener Kriminalmuseum sind grafische Darstellungen von Hugo Schenk ausgestellt. Man erkennt einen schlanken, fast zarten Mann mit feinem, fast könnte man sagen: sanftem Gesicht und markantem schwarzem Schnurrbart.
Ja mehr noch: Dieser russische Fürst werde von einem hinterhältigen Killerkommando verfolgt, das vom Zaren höchstpersönlich gedungen worden sei. Im Wiener Kriminalmuseum sind grafische Darstellungen von Hugo Schenk ausgestellt. Man erkennt einen schlanken, fast zarten Mann mit feinem, fast könnte man sagen: sanftem Gesicht und markantem schwarzem Schnurrbart. Es gehörte wohl zur Strategie von Hugo Schenk, daß ihm jene Unberührtheit und Kälte niemand zutrauen würde, mit der er tatsächlich zu Werke ging.
Mit 32 Jahren - also 1882 - wurde er wegen Heiratsschwindel in Stein inhaftiert. Während der 1« Jahre im Gefängnis lernte er den wegen Diebstahls eingesperrten Karl Schlossarek kennen. Die beiden sollten sich in der Folge wunderbar ergänzen: der ausgeklügelte Tüftler auf der einen Seite, der affektgeladene Schlächter auf der anderen. Nach der Entlassung im Jänner 1883 komplettierte der Bruder Hugos, Karl Schenk, die Bande, deren Taten durch zahlreiche posthume Balladen und Moritaten zu schaurigem Ruhm gelangte. Hugo Schenk suchte noch im Jänner 1883 per Zeitungsinserat nach weiblichen Bekannten und lernte so das 34jährige Dienstmädchen Josefine Timal kennen. Er stellte sich ihr als Hermann Siegel, Bahningenieur zu Krakau vor, ließ sich von zwei Dienern - die anderen Mitglieder der Bande - begleiten und gab hinter vorgehaltener Hand zu erkennen, daß er ein russischer Fürst namens Winopolsky sei, den die Häscher des Zaren bedrohten.
Kein Wunder, daß der armen Pepi Timal diese Geschichten sehr imponiert haben. Der schnurrbärtige Bahningenieur Siegel versprach ihr die Ehe. Sie löste ihren Dienst in Wien auf, packte all ihre Wertgegenstände und ihr Sparbuch und fuhr mit ihrem geheimnisvollen Ehemann in spe auf Hochzeitsreise nach Krakau. Die Hochzeitsreise endete in einem böhmischen Ort namens Weißkirchen, und dort wieder in einer Schlucht namens Gevatterloch. Anläßlich einer Pause während der Landpartie vergewaltigte Hugo Schenk die unschuldige Pepi. Danach tauchte Schlossarek mit einem großen Stein auf; Schenk stopfte ihr ein Knebel in den Mund, Schlossarek fesselte ihre Hände und Beine. Schenk nahm ihr die Wertsachen ab und griff nach dem Sparbuch, das sie in ihrer Bluse trug. Dann banden sie der entsetzten Pepi den Stein um den Leib und versenkten sie im Gevatterloch. Schlossarek soll über die noch lebende Pepi Tikal gesagt haben: "Wie fuchtig sie uns angschaut hat!"
Nachforschungen betreffs des Verbleibens der unglücklichen Pepi Tikal waren - soweit die Kombinationen von Hugo Schenk - nur von einer Person zu befürchten: von deren Tante Katharine Timal, Dienstmädchen in Budweis. Also schrieb ihr der Bahningenieur Hermann Siegel, daß er deren Nichte geheiratet habe, und lud sie ein, mitsamt ihrem gesamten Hab und Gut auf sein Landgut nach Pöchlarn zu übersiedeln. Am 21. Juni 1883 kam Katharine Timal mit dem Zug in Wien an - mitsamt ihrem gesamten Hab und Gut. Ingenieur Siegel holte sie ab und fuhr mit ihr nach Krummnußbaum. Auf dem Weg zu seinem vermeintlichen Landhaus am Donauufer trat ihnen ein Fährmann entgegen, der willfährig seine Dienste anbot. Die Antwort "ja" von Hugo Schenk war das Zeichen. Der Fährmann Schlossarek würgte die bedauernswerte Kathi, doch sie konnte dem Würgegriff entkommen. Daraufhin schnitt ihr Hugo Schenk mit einem Schachtmesser Hals und Kehle durch. Die beiden nahmen ihr die Wertsachen und das Sparbuch mit der Einlage von 1.200 Gulden ab, banden um die Unglückliche einen Stein und versenkten sie in den tiefen Wogen der Donau. Tags darauf - nach der Behebung der Einlage - zeigte Hugo Schenk, daß er Nerven wie Drahtseile hatte: Er machte mit seiner Geliebten Emilie Höchstmann eine Landpartie nach Melk.
Offenbar hatte Hugo Schenk die beliebige Wiederholbarkeit seiner Methode und die Vorteile des Opferprofils "Dienstmädchen" (ohne Familienangehörige, ohne Erfahrungen mit Männern) erkannt: Schon sechs Wochen später erfolgte der Dienstmädchenmord Nummer 3. Das Opfer hieß Theresia Ketterl, der Ort hieß Lilienfeld und die Schlucht "Sternleiter". Die Umstände des Mordes variierten etwas; Harald Seyrl schreibt, daß Hugo Schenk anläßlich eines Picknicks der bemitleidenswerten Theresia mit einem Revolver das "russische Roulette" demonstrierte. Unbemerkt lud er den Revolver nach und forderte sie zum Spiele auf. Theresia Ketterl schoß sich selbst in die Schläfe. Übrig blieben nebst vielem Schmuck an die 1.400 Gulden.
Noch im Oktober 1883 war Dienstmädchen Nummer 4 im Visier. Sie hieß Rosa Ferenszi und ihre steinbeschwerte Versenkung erhielt vorerst zwei Monate Aufschub, weil sich beim Abheben ihrer Barschaft Verzögerungen ergaben. Am 28. Dezember war es endlich so weit. Schenk und seine Verlobte Rosa Ferenczi unternahmen einen Ausflug nach Preßburg. Bei der Wanderung längs der Donau nach Kittsee zertrümmerte der heimlich folgende Schlossarek der ahnungslosen Rosa mit einer Hacke die Schädeldecke; die Leiche wurde steinbeschwert in die Fluten der Donau geworfen. Die nächsten 800 Gulden waren erworben.
Am 10. Jänner wurde Hugo Schenk in der Wohnung Schlossareks verhaftet, einen Tag später erwischten die Behörden auch seinen Bruder und Karl Schlossarek. Hugo Schenk und Karl Schlossarek wurden zum Tod durch den Strang verurteilt und am 22. April 1884 im Hof Nr. 1 des Wiener Landesgerichtes hingerichtet - oder justifiziert, wie es die beschönigende Amtssprache damals verkündete. Einen Tag darauf erstellte der Scharfrichter die Rechnung über 141,20 Gulden.
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